Budgeteinteilung und Werbeformate

Das Geld für Werbung ist bei Friseuren oftmals knapp. Deshalb ist es wichtig, einen guten Werbeplan zu erstellen. Wo ? Was ? Wie?

Deshalb ist es wichtig, einen guten Werbeplan zu erstellen

Folgendes Beispiel verdeutlicht die Zusammenhänge: Ein Friseursalon in Berlin hat bereits einen großen Kundenstamm. Der Inhaber Herr K. hat sich auf einige Bereiche spezialisiert und bietet seiner Kundschaft spezielle Trendfrisuren, Farbtechniken sowie Haaranalysen an. Es spricht sich herum, dass er auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten auf individuelle Anfragen seinen Salon öffnet (z.B. abends oder am Wochenende). Dies sorgt natürlich für einen sehr guten Ruf und ist für Herrn K. von großem Vorteil. Er möchte nun, dass sein Salon weiter wächst und noch vier weitere Angestellte einstellen. Dafür braucht er aber auch mehr Kunden, da die Neuangestellten ja voll ausgelastet sein sollen und man ihnen auch Gehalt zahlen muss. Der Inhaber will deshalb Werbung machen. Dies ist gar nicht so leicht, denn es gibt so viele Möglichkeiten. Doch welche macht wirklich Sinn für die gewünschte Zielgruppe?

Die Frage lautet: Wer kümmert sich um die Werbung?

Kleinere und mittelständische Unternehmen mit einem regionalen Kundenkreis haben eine große Auswahlmöglichkeit, welche Werbemöglichkeiten sie tatsächlich nutzen. Denn auf der einen Seite müssen sie sich um ihr tägliches Geschäft kümmern, auf der anderen Seite soll der Kundenkreis dauerhaft wachsen. Es kommt hinzu, dass das Werbebudget vieler Salons knapp ist. Es ist schwer, selber zu entscheiden, welche Werbemöglichkeit man nutzen will. Eine bestimmte Zielgruppe soll angesprochen werden und es soll eine Kundenbindung erzeugt werden. Man sollte sich Gedanken darüber machen und sich informieren, was für jeden individuell am besten ist. Ratsam ist es, eine professionelle Marketingagentur oder eine Vertriebshilfe zu suchen. Leider ist dies für viele Salons aus finanziellen Gründen nicht realisierbar. Es wird also eine Werbemöglichkeit benötigt, welche leicht zu buchen und einfach durchzuführen ist.

Wie und wo informieren sich die Kunden?

Hier ist es sehr wichtig zwei Dinge zu bedenken:

  1. Welchen Weg wähle ich um den Kunden über meine Leistung zu informieren?
  2. Welche Werbeform hat das beste Preisverhältnis?

Um zu erfahren, welche Werbeformate am meisten verwendet worden sind, kann man sich Statistiken des Zentralverbands für deutsche Wirtschaft ansehen. Zwischen 2004 und 2007 hat besonders die Onlinewerbung zugenommen, nämlich um 39,2 Prozent. Die Unternehmen werben mehr im Internet – Postwerbung, Anzeigenblätter oder Außenwerbung werden nicht mehr so oft genutzt. Das Internet hat zum Vorteil, dass die Kunden gezielt nach Stichwörtern suchen können. Laut GfK informiert sich einer von drei Kunden im Internet über Friseure in seinem Umkreis. Dabei ist er begeistert von der Schnelligkeit, Möglichkeit und Aktualität in diesem Medium. Im normalen Leben ist das Internet im Allgemeinen eine große Orientierungshilfe geworden: Es kann gezielt nach Hotels gesucht werden, nach Stromlieferanten oder eben auch nach Friseursalons. Das beeinflusst die Kaufentscheidung erheblich. Laut „Harris Interactive“ hängt die Beeinflussung des Kaufentscheids prozentual von folgenden Medien ab: 40 Prozent Internet, 22 Prozent Fernsehen, 14 Prozent Zeitungen, 13 Prozent Radio und 11 Prozent von Magazinen. Außerdem besteht die Möglichkeit im Internet, Angebote direkt miteinander zu vergleichen. Dabei können kleine Feinheiten den Unterschied ausmachen, für welchen Anbieter sich der Kunde entscheidet. Als Kontaktmedium zwischen Kunde und Friseur wird die Branchensuche genutzt. Reine Adresseinträge werden in ansprechende, individuelle Geschäftsprofile verändert. Die deutsche Telekom ist dafür die erste Anlaufstelle (GfK). Zu 26 Prozent wird mit der Suchmaschine Google und zu 20 Prozent mit einem alternativen Verzeichnismedium/ Städteportal gesucht. Google ist dabei für die Anbieter sehr vorteilhaft: Es wird per Link auf Branchen-Informationen verwiesen.

Werbeformen für Friseur-Unternehmen

Klassische, regionale Werbung: Regionale Anzeigenblätter, Radio, oder Außenwerbung sind Alternativen zum Telefonbuch oder dem Internet, um für den Salon zu werben. Der Vorteil liegt in der sogenannten Streuwirkung. Eine hohe Reichweite haben Anzeigenblätter und Radiowerbung. So können Sie viele Menschen in ihrer Region erreichen, Der Salon wird einer breiten Kundschaft bekannt gemacht. Streuverlust bezeichnet dagegen Kunden, die durch die Werbung erreicht werden, sich aber nicht dafür interessieren. Diesen Streuverlust sollte man möglichst gering halten.

Was kostet die Werbung? Die Werbekosten können im Tausenderkontaktpreis (TKP) ausgedrückt werden. Dieser wird errechnet, indem man den Preis einer Werbeschaltung durch die gesamte Reichweite dividiert und dann mit 1.000 multipliziert.
Als Beispiel dient ein Großstadtbereich. Man kann berechnen, welche Art von Werbung verwendet werden soll, um 1.000 Menschen einer bestimmten Gruppe per Sichtkontakt zu kontaktieren.

Dies bedeutet: Wird beispielsweise für 1000 Euro pro Jahr eine viertelseitige Anzeige im lokalen Anzeigenblatt gedruckt, so erreicht man damit 1.000 Menschen für nur circa 30 Euro, wenn es sich um eine Schaltung und 50.000 ausgeteilten Stücken handelt. Nutzt man stattdessen das Radio, dann wird hierbei bei fünf Schaltungen - die gleiche Zahl von Menschen erreicht aber man zahlt nur 5 Euro pro Schaltung. Bei der lokalen Branchensuche kommt man auf 1,10 Euro pro 1.000 Menschen.

Geschäftsinteresse - direkt: Das Internet ist die beste Form bzw. Werbemaßnahme dafür, mit einem Kunden direkt in Kontakt treten zu können. Dies liegt daran, dass die Verzeichnisanbieter dem Kunden eine große Reichweite mit mehr als 200 Millionen Suchanfragen (pro Jahr) und fachgerechte Kontakte bieten. Das Kaufanliegen des Kunden besteht bereits, d.h. er muss gar nicht mehr überzeugt werden und sucht lediglich den besten Anbieter. 90 Prozent der Kunden treten laut GfK auch tatsächlich mit dem ausgesuchten Dienstleister aus dem Internet in Kontakt. Von großer Bedeutung sind inhaltsreiche Texte und Firmenvideos - gerade für die Zielgruppe von 30 bis 50-Jährigen. Die gleiche Wirkung lässt sich alternativ nur durch Außenwerbung erreichen. Die Qualität des Kontaktes ist fast vergleichbar. Der Kunde fühlt sich angesprochen und steuert oftmals auf dem Wege den Dienstleister an. Projektionsflächen auf z.B. Oldtimern, Fahrrädern oder Anhängern können hierbei von Vorteil sein.Ein lokales Anzeigeblatt, TV oder Radio streuen hingegen eher eine breite Fläche.

 

Welche Werbung kann ich für 1.000 Euro im Jahr bekommen?

Branchenwerbung (z.B. 11880.com): Premium Eintrag/Top-Platzierung, eigene Microseite, Video, Suchmaschinenoptimierung, Präsenzdauer 12 Monate.

Gedrucktes Telefonbuch (z.B. Gelbe Seiten): Umrandeter Telefonbucheintrag - circa 2 cm Höhe, Präsenzdauer 12 Monate.

Lokales Anzeigeblatt (z.B. Wochenanzeiger): ¼ Seite farbige Anzeige, 1 Schaltung.

Regionale Tageszeitung: Eckfeldanzeige S/W, 1 Schaltung.

Städteportal (z.B. meinestadt.de): Premium-Eintrag, Top-Platzierung.

Flyer (z.B. Handzettel Verteilung): Vierfarbig, bedruckt in Größe DINA 4, 50.000 Stück, einmaliger Druck.

Außenwerbung (z.B. Anhänger): 2 Werbeflächen (3,5 x 2,5 m), Präsenzdauer 22 Tage

Dialogmarketing (z.b. Kundenmailing): Einseitiges personalisiertes Mailing (DIN lang) inklusive postalischem Versand, einmaliger Versand.

Im Beispiel oben hat sich der Salon für eine Mischung der Werbemaßnahmen entschieden: Nachdem im Internet ein Brancheneintrag vorgenommen worden ist, können Kunden über ein Online-Register angesprochen werden. Mit dem übriggebliebenen Geld können Flyer gedruckt und den Neukunden mitgegeben werden - denn sie dienen zur Weiterempfehlung. So kommen mehr Kunden in den Salon und es ist möglich weiter zu wachsen.

Fotos: KMS

 

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