1. Traumstart oder Fehlstart in die Selbständigkeit

Starthilfen für Existenzgründer im Friseurmarkt. Teil 1. Die Chancen im Friseurmarkt? Von Dieter Schneider

Der Sprung für Friseure in die Selbständigkeit

Starthilfen für Existenzgründer im Friseurmarkt von Dieter Schneider

Dieter Schneider hat noch zu DM-Zeiten das Buch “Traumstart oder Fehlstart“ geschrieben. Mit seiner Einwilligung drucken wir einige Texte daraus unverändert ab, weil sie auch heute noch von großen Interesse vor allem für Existenzgründer sind. Aktuell sind aus seiner Feder die MARKTLÜCKE-Themenmagazine, die bei der Firma Conzen erschienen sind.“ Details dazu weiter unten.

Traumstart oder Fehlstart

Was muß erwogen werden, ehe sich und wenn sich ein junger Friseur selbständig macht.
Dabei lasse ich fast immer offen, wie die Entscheidungen ausgehen, wenn verschiedene Alternativen erwogen werden. Ich zeige immer die Alternativen, weil "erwägen" fast immer auswählen der nahe-liegendsten Alternative ist. Bei mir gibt es meistens keine richtigen und falschen Wege, sondern passendere und unpassendere Wege. Selbst am Ende eines Weges wissen wir nicht so genau, ob es der richtige oder falsche Weg gewesen ist, den wir gegangen sind. Ich weiß nicht, wie (mit oder ohne Vorgabe) und wann die Existenzgründer befragt wurden. Die Antworten sprechen dafür, daß mehr vor als während der Gründungsphase gefragt wurde. Die Antworten wären ganz anders, wenn nach der Gründungsphase gefragt würde. Das habe ich nicht systematisch, aber immer wieder in Einzelfällen getan. Diese Erfahrungen sind die Basis für meine Ausführungen im ersten Teil dieses Buches. Natürlich darf es nicht beim Abwägen bleiben. Ich beschreibe auch, und das möglichst praxisnah, was wie getan werden muß, wenn sich ein Friseur selbständig macht.
Ich beschreibe z.B. nicht alle möglichen Rechtsformen für das Unternehmen, sondern konzentriere mich auf einige wesentliche Probleme und Chancen der für Friseurunternehmen häufigen Rechts-formen Einzelunternehmen, Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Über OHG, GmbH und Co. KG, AG und Genossenschaften verliere ich kein Wort, auch wenn sie bis auf die AG in Deutschland alle auch im Friseurhandwerk vorkommen. Meine Kenntnisse erwarb ich gerade in den letzten Jahren nicht durch Existenzgründungsberatungen, sondern durch die genaue Beobachtung, wie es Existenzgründern nach dem Start ergangen ist, was manche besonders gut gemacht, aber auch was andere falsch -besser unpassend - gemacht haben. Ich möchte auch Mut zum Vorsatz machen, ein echter Unternehmer zu werden. Dieses Buch behandelt nicht alle Aspekte der Unternehmensführung, sondern konzentriert sich auf die Gründungsphase. Es soll unternehmerisches Bewußtsein schaffen, denn das Denken von heute ist das Handeln von morgen.

 

Die Chancen im Friseurmarkt?

Trotz aller Wehklagen sind die Chancen in dieser Branche für motivierte Fachkönner gut. Der gesamten Branche geht es nicht gut, der Umsatz stagniert, die Kundenzahlen gehen zurück. Monat für Monat zeigt sich, daß an den Zahlen des Endverbraucherpanels der GfK. Da schreibt eine repräsentative Zahl von Frauen und Männern auf, was sie wie oft beim Friseur zu welchem Preis machen lassen und kaufen. Es hat keinen Zweck, über die sinkende Nachfrage zu lamentieren und die Gründe im Verhalten der Verbraucher (Nach-frageseite) zu suchen. Richtiger und zweckmäßiger ist es, die Gründe im Verhalten der Friseure (Angebotsseite) zu suchen, weil sich daraus die Chance ergibt, es besser zu machen.

Jeder Unternehmer kann nur sich und seine Einstellung zum Kunden ändern, nicht aber den Kunden.

Die Dienstleistungsqualität läßt immer mehr nach. Ursache dafür ist, daß einerseits zu viele damit überforderte junge Menschen Friseur werden und andererseits die Ausbildungsqualität immer mehr nach-läßt. Der schon lange überfällige Bereinigungsprozeß in der Branche fängt jetzt an. Schönheitsdienstleister mit viel "Software", was gleich-bedeutend ist mit Beratung und Betreuung, haben gegenüber den reinen Handwerkern große Chancen. Im zweiten Teil des Buches finden Sie dazu eine Menge Anregungen. Die Schlüsselfrage ist immer wieder: Welche Unternehmenskonzepte haben die besten Chancen im Friseurmarkt? Da gehen die Ansichten - nicht selten geprägt durch Wunschdenken - weit auseinander. Häufig wird gesagt: Die besten Chancen haben die Kleinen und die Großen, dazwischen wird es schwer. Als groß werden dann Ketten, Filialisten und Franchiser angesehen, als klein Friseurbetriebe, die sich schon weitgehend im "Halbschatten" bewegen, also mehr der Schattenwirtschaft zuzurechnen sind als einem einigermaßen abgabenehrlichen Gewerbezweig.


So einfach ist die Sache nicht.
Die Kleinstbetriebe ohne, oder mit ein bis zwei Mitarbeitern haben in dieser Branche im Gegensatz zu anderen Branchen nur noch wegen ihrer weitgehenden steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten Chancen. Ohne diese "Gestaltungsmöglichkeiten" hätten sie wiederum gegen die echte Schwarzarbeit keine Chance. Die starke Verweiblichung der Branche führt oft zu der Situation, daß das Familieneinkommen nachweisbar vom Partner gesichert wird, der in einer anderen Branche arbeitet. Deshalb nehmen diese von Frauen geführten Kleinstbetriebe eher zu als ab. Klein, aber fein, kann dann ein sehr erfolgreiches Konzept gerade für Frauen mit der Doppelbelastung Familiengründung und Unter-nehmensgründung sein. Wer nachweisbar gut von seinem Geschäft leben will, muß andere Wege gehen und eine Mindestgröße seines Unternehmens anstreben, die dann aber unternehmerisches Denken und Handeln erfordert. In den sechziger und siebziger Jahren fingen viele Friseure klein an und wuchsen durch ihren Erfolg. Zum Fachmann bzw. der Fachfrau kam dann der Kaufmann bzw. die Kauffrau dazu. Ich habe das mal als Entwicklung vom Handwerker zum Kopfwerker bezeichnet. Schon bald habe ich das präzisiert: Der Kopfwerker arbeitet mit dem Kopf und den Händen. Er ist für alle Kunden und nicht nur für seine Kunden da. Er arbeitet nicht nur in den Tag hinein, sondern plant konkret seine nähere und weitere Zukunft. Heute ist das anders. Das Hineinwachsen in größere Unternehmen durch fachliches Können klappt aus verschiedenen Gründen meistens nicht mehr. Ich beobachte immer häufiger: Wer zu klein anfängt, bleibt klein. Bei dem Thema optimale Betriebsgröße werde ich dazu noch mehr schreiben. Zwischen klein und groß hat der mittelgroße Einzelbetrieb zwischen 3 und 15 Beschäftigten seine Chancen.

Er braucht dazu aber:

  • •einen guten Standort
  • •ein überzeugendes Konzept mit Sonderstellungsanspruch (engl. USP) im lokalen Markt
    •volles berufliches Engagement
  • •hohe Qualität in allen Unternehmensbereichen


Einfacher ausgedrückt:
Ein erfolgreicher Friseur muß besser sein, bei dem was alle machen, darüber hinaus einige Dinge ganz anders machen als die anderen und mindestens eine andere Sache sehr viel besser machen als die anderen.

 

 

 

MARKTLÜCKE Themenheft „Friseurunternehmer“

Mit dem bereits erschienenen Themenheft „Friseurunternehmer“ gab Dieter Schneider den Auftakt zum MARKTLÜCKE Kompendium der Betriebswirtschaftslehre für Friseure. Auf 34 Seiten bereitet er den Boden für ein besseres Verständnis der betriebswirtschaftlichen Besonderheiten von Friseurunternehmen und veranschaulicht, was ein Friseurunternehmer ist und was er nicht ist. All jenen, denen bei der spontanen Selbsteinschätzung erste Zugehörigkeitszweifel kommen, sei die Lektüre des „Friseurunternehmers“ jetzt dringend ans Herz gelegt. Denn: die Chancen für wahre Friseurunternehmer standen nie besser! 

MARKTLÜCKE-Chefredakteur Dieter Schneider fasst in seinem Themenheft „Friseurunternehmer“ alle Informationen rund um die Besonderheiten der Betriebswirtschaft für Friseure zusammen – kompakt, kompetent und mit dem Blick fürs Detail. Das Themenheft erhalten Sie zum Preis von 20,- Euro (zzgl. MwSt.).

Infos und Bestellungen:

http://marktluecke-verlag.de/

Telefon: 04101 / 37 33 49

 

MARKTLÜCKE: Betriebswirtschaft für Friseurunternehmen

Vom Umgang mit Mindestlöhnen über die Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften bis hin zum Verhalten bei Steuerprüfungen: Im Friseurhandwerk ist guter, betriebs-wirtschaftlicher Rat häufig teuer und dazu noch überaus selten.

Dabei zeigen sowohl die jüngsten Diskussionen als auch die allgemeine Entwicklung der Wirtschaftslage, dass ein solides Grundverständnis ökonomischer Zusammenhänge unverzichtbar ist. Handwerkliches und künstlerisches Können sind also nur die eine Seite der Medaille, eine nachhaltig Gewinn bringende Unternehmensführung die andere.

Genau hier setzt die MARKTLÜCKE an. Unterteilt in kompakte Themenhefte bietet sie Friseur- und Beautyunternehmern ein aktuelles und vor allen Dingen verständliches Kompendium für alle Fragen rund um das Management des eigenen Unternehmens. Bereichert durch die jahrzehntelange Praxiserfahrung und das breite Netzwerk des MARKTLÜCKE-Chefredakteurs Dieter Schneider wird die MARKTLÜCKE somit zum unverzichtbaren Nachschlagewerk für alle erfolgsorientierten Friseurunternehmer.

Die MARKTLÜCKE Themenmagazine sind entweder zum Einzelpreis von 20,00 € (zzgl. MwSt.) oder im Abonnement erhältlich. Für weiterführende Informationen und Bestellungen wenden Sie sich bitte an Marc-Denis Rücker unter d.ruecker@glynt.com.

Folgende Themenhefte der MARKTLÜCKE sind aktuell im Verlag der Hans Conzen Kosmetik GmbH erhältlich:

FRISEURUNTERNEHMER

Friseure als Unternehmen – Handwerk & Kopfwerk – Von Leitwölfen und Teamplayern – Effektive Führung zur Spitzenleistung

VERBUNDMARKETING I

Erfolgreiches Marketing für den Absatzmarkt und Arbeitsmarkt für Friseurunternehmen – Neue Mitarbeiter und Kunden finden – Gute Mitarbeiter und Kunden binden

VERBUNDMARKETING II

Innere Kündigungen als Problem und Chance – Ausbildungs- und Arbeitsplatzqualität als Instrument der Mitarbeiter- und Kundenbindung – Erfolg mit kooperativem Umgangsstil – Die Lohn-  Qualitäts- Preisspirale nach oben

QUALITÄTSMANAGEMENT I

Erfolgreiches Qualitätsmanagement für Beauty-Dienstleistungen – Impulsmanagement – Erfolgs- statt Schwachstellenanalyse – Der fehlerfreie Umgang mit Fehlern – Emotional intelligente Qualitätsarbeit

FRISEURMARKT REPORT 2013

Fakten – Analysen – Prognosen

QUALITÄTSMANAGEMENT II

Erfolgreiches Qualitätsmanagement für Beauty-Dienstleistungen in der Praxis – Spielregeln für Qualitätsarbeit – Qualitätszirkel – Leistungsverbesserung durch Qualitätsmessung

KALKULATION

Betriebswirtschaftliche Grundbegriffe – Deckungsbeitragsrechnung – Musterkalkulationen

LÖHNE & PREISE

Marktgerecht – Kostengerecht

BETRIEBSPRÜFUNG I

Betriebsprüfungen von Finanzamt und Sozialversicherungsträgern und sonstige Überprüfungen – Rechtliche Grundlagen und tatsächliche Prüfungspraxis im Friseurhandwerk – Lang- und kurzfristige Vorbereitung auf Betriebsprüfungen

martkl_cke_kalkulation_titel-2.jpg

Bitte stimmen Sie der Cookie Verwendung, zu Ermöglichung bestimmter Funktionen und zur Verbesserung unseres Angebotes zu. Informationen Cookies/­Datenschutz Ich stimme zu